Blogparade: Was darf man Kindern zutrauen?
Ich liebe es ja, bei Blogparaden mitzumachen, wenn mir das Thema gefällt. Und dieses Thema liegt mir schon sehr lange auf dem Herzen. Dann passt das ja wie Arsch auf Eimer, dass ich da jetzt mitmache. Also viel Spaß beim Lesen meines neuen Beitrags: Blogparade: Was darf man Kindern zutrauen?
Kurz als Info:
Falls noch jemand mitmachen will bei der Blogparade von https://lydiaswelt.com/2018/12/16/blogparade-was-darf-man-kindern-zutrauen/:
Schreibe einen Blogbeitrag zu diesem Thema, und verlinke auf diese Blogparade.
Verlinke Deinen Beitrag in den Kommentaren, und stelle auch Deinen Blog mit ein paar Worten vor.
Die Blogparade läuft bis zum 15.01.2019. Danach wird es dort auf dem Blog eine Zusammenfassung der Teilnehmerbeiträge geben. Diese werden auf ihrer Facebookseite veröffentlicht und über ihren Twitter Account verbreitet.
Und nun mein Beitrag:
Was darf man Kindern zutrauen?
Khalil Gibran
„Solange deine Kinder klein sind, gib ihnen Wurzeln, wenn sie größer werden, schenk‘ ihnen Flügel.“
Das Thema Kindererziehung spaltet schon lange die Menschheit in viele verschiedene Richtungen. Ich bin der Meinung, da soll und muss jeder seinen eigenen auf das Kind und die Eltern passende Stil finden. Es können auch verschiedene gemischt werden.
Aber vor dem Kind war die Naivität
Ich glaube an dieser Stelle klatschen und feiern mich alle Eltern! Denn so ist es: Es kommt 1. anders 2. als man denkt. Nur ein Spruch?
Werdet Eltern und Ihr versteht ihn wie sonst keiner.
Sind nicht die besten Erziehungsberater in der Verwandt- und Bekanntschaft nicht die, die keine Kinder haben?? Sind es nicht genau die, denen man am Liebsten direkt ins Gesicht springen würde, aber die gute Kinderstube erlaubt uns das nicht? Aber die Faust in der Tasche, die geballte, die haben wir dann alle.
Naja, aber ich hatte ja auch mal keine Kinder. Ich kann mich nicht erinnern, dass ich Erziehungstipps gegeben habe, ich hatte schlicht mit niemanden mit Kindern etwas zu tun, wollte ich die längste Zeit nämlich selbst keine. Aber ich hatte immer genaue Vorstellungen, wie ich meine Kinder erziehe, was ich anders mache als ALLE ANDEREN, und wie LOCKER ich doch bin.
Und da wären wir wieder beim Spruch! 1. kommt es anders…
Wenn sie noch ein Baby sind, ist alles so einfach. Sie können noch nicht davon laufen und sind kleine Egoisten, die nur an sich selbst denken. Essen, trinken, spielen, auf Mama einschlafen oder einfach, weil ein Pups quer sitzt, schreien. Man könnte sie dann zwar auch manchmal einfach aussetzen (zumindest in der Vorstellung), aber tut es nicht, denn man liebt dieses kleine Wesen. Man liebt es so abgöttisch, das ist das, was einem nicht vorher gesagt wird. Wie stark diese Liebe ist. Und so rein. Und so gut.
Und ruckzuck, ohne das man es selbst mitbekommt, helikoptert man um dieses Wesen herum. Das selbst immer noch voll die Charaktersau ist. Eigener Kopf, trotzt es auf der Straße vor sich hin. Ja, wir lieben es abgöttisch! Aussetzen? Nur im Kopf!
Diese Autonomiephase kann man nun nutzen, dass die Kinder langsam wirklich selbstständig werden. Nur wann ist denn dieser richtige Zeitpunkt, auf dem man so helikopternd wartet?
Der kommt einfach nicht!
Denn in unseren Augen ist dieses Wesen, mittlerweile stolze 6 Jahre und Träger eines Schulranzens, immer noch unser kleines Baby, das wir unbedingt beschützen und behüten müssen vor allem Bösen dieser Welt. Vor allem, was nicht gut ist für sie. Und was gut uns was schlecht ist, das entscheiden wir!
Was darf man Kindern zutrauen?
Ich denke, man sollte sie alles ausprobieren lassen und einschreiten, wenn man merkt, nee, geht noch nicht. Also scharfes Messer und Brötchen aufschneiden kann mit 2 Jahren noch ins Auge gehen. Aber mit 4 ist das schon drin. Durften oder dürfen Eure nicht? Aber lasst sie es ausprobieren und beobachtet mal.
Sie können mehr, als wir alle glauben!
Ja, ich bin definitiv eine übervorsichtige Mutter. Aber ich beobachte. Schreite ein, wenn es noch nicht klappt und lasse es zu, wenn es klappt, auch wenn das wirklich schwer fällt.
Es ist schwer, zu sehen, dass das Kind ohne die Hilfe von Mama und Papa klar kommt.
Aber es macht auch unglaublich stolz!
Mein großer Sohn darf mit dem Fahrrad in die fortführende Schule im Nachbarort fahren. Mein Kleiner noch nicht. Warum habe ich so entschieden?
Ich habe keine „gesunden“ Kinder. Meine Kinder haben AD(H)S und sind unglaublich leicht ablenkbar. Sie können sich nur kurze Zeit gezielt auf etwas konzentrieren und schweifen sehr schnell ab. Das kann im Straßenverkehr gefährlich sein. Deshalb darf mein Kleiner noch nicht mit dem Fahrrad fahren, aber das wird bald soweit sein. Ich beobachte, ab wann das geht. Ich fahre mit ihm und beobachte. Die Arbeit muss man sich allerdings machen.
Selbstständigkeit muss geübt werden, im Beisein der Eltern.
Es funktioniert nicht, ein Kind, weil es 4 Jahre alt ist, einfach auf die Straße zu schicken, sich vor den Fernseher zu setzen und zu glauben, ach, kommt schon irgendwie an. Begleiten ist sehr wichtig. Nicht alleine lassen. Sie wachsen so sehr an ihrer Selbstständigkeit, dass sie es bald auch alleine schaffen. Aber nur mit Übung.
Man kann Kindern also zumindest zutrauen, alles auszuprobieren. Das ist meine Meinung. Je älter sie sind, umso mehr und besser können sie es. Beobachtet, begleitet und lasst los, wenn es soweit ist. Nicht mehr, und nicht weniger.
Sie dürfen Fehler machen, sie MÜSSEN Fehler machen. Nur daraus lernen sie. War es denn nicht bei uns auch so?
Was man also Kinder zutrauen kann, ist, dass sie mehr können, als wir alle glauben. Dass sie an schwierigen Situationen wachsen. Dass sie von uns sehr viel gelernt haben und das Gelernte umsetzen. Dass sie Fehler machen und daran wachsen. Und dass sie uns so sehr vertrauen, weil sie wissen, wir sind immer für sie da und ihnen Wurzeln schenken.
Eure Bea.
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27 Kommentare
FineSkill
Interessantes Thema! Wenn ich mal. Soweit bin, erinnere ich mich hoffentlich daran 😀
Steffi
Hallo,
wirklich ein toller Beitrag der auf jeden Fall für viele hilfreich sein kann. Ich finde es immer wichtig das man die Kinder Schritt für Schritt in die Selbstständigkeit lenkt. Und Ihnen auch nicht so viel zumutet. Wie viele schon sagen man kann es versuchen, aber sollte immer im Hintergrund bereitstehen und erst beobachten ob die Kinder schon soweit sind. In allen Dingen des Lebens.
Liebe Grüße Steffi
Kim
Sie können mehr, als wir glauben! Oh das stimmt…:) Ich bin immer wieder überrascht was mein Patenkind alles so drauf hat 😀 Immer wieder schön zu sehen, jedes mal gibt es eine neue Überraschung, wenn ich ihn sehe. Liebe Grüße
Orange Diamond Blog
Danke für den schönen Blogparaden-Beitrag!
Noch ist mein Baby nicht auf der Welt aber ich fiebere dem Geburtstermin entgegen. Da werde ich sicherlich noch viel Erfahrungen sammeln zum Thema!
LG, Alexandra.
L♥ebe was ist
ein sehr spannendes Thema dessen Fragen ich mir auch immer stelle, wenn ich meine beiden Neffen gerade mal wieder zu Besuch habe 🙂
Übung macht ja bekanntlich den Meister 🙂
liebste Grüße auch,
❤ Tina von liebewasist.com
Liebe was ist auf Instagram
Julia
Ok, ich gebe zu ich hab selbst keine Kinder und gebe vor allem meiner Schwester öfter Erziehungstipps. Ich weiß das sollte ich nun wirklich nicht tun. Aber ich finde manchmal ist es auch gut wenn jemand einen Input von außen gibt. Ich meine es ja nicht böse.
Aber ich glaube, wenn ich dann selbst Kinder haben sollte, würde mich das genauso aufregen 😛
Danke für den tollen Beitrag. Kinder sind das wichtigste Gut und oft trauen wir ihnen einfach zu wenig zu dabei zeigen sie uns jeden Tag was sie alles alleine meistern können.
Alles Liebe,
Julia
Berlinerin in Frankreich
Hallo Bea,
ja es ist immer schwierig zu entscheiden. Außerdem weiß man ja leider erst im Nachhinein, ob die Entscheidung richtig war. Ich denke gar nicht so viel darüber nach, sondern mache es eher nach Gefühl. Meine Tochter ist zwei und benutzt schon ein Messer. Allerdings ist das nicht scharf 🙂
Viele Grüße aus Paris
Feli von https://berlinerininfrankreich.de/
Mo
Oh, liebe Bea. Dein Beitrag ist ja so wahr.
Als ich noch keine Mama war, da wollte ich alles anders machen, als meine Eltern. Ich war immer der Meinung, dass sie manchmal total überzogen reagiert haben. Doch heute stehe ich auf der anderen Seite und kann das Verhalten von damals meistens gut verstehen.
Aber ich bemühe mich keine Heli – Mama zu sein und versuche wirklich immer meinem Kind seinen Freiraum zum Sammeln von Erfahrungen zu lassen. Auch wenn die Angst im Nacken sitzt, dass etwas passieren könnte.
Liebe Grüße,
Mo
Mamabeasblog
Das Problem ist ja, dass die meisten Eltern es nicht zulassen, dass die Kinder dazulernen, weil sie sie (natürlich unbewusst) einengen und alles für sie übernehmen.
Mamabeasblog
Ach klar, und Du wirst die beste Mama sein für Dein Kind.
Mamabeasblog
Aber man braucht Freiheit zum Üben. Nicht ganz einfach, loszulassen.
Mamabeasblog
Ach, ich denke, Deine Schwester verzeiht es Dir.
Mamabeasblog
Na siehst Du, Ihr seid auf dem richtigen Weg.
Mamabeasblog
Das ist ja die Schwierigkeit. Man rutscht da so rein, in dieses helikoptern.
Frauenpower trotz MS
Meinen Kindern habe ich unter Aufsicht zugetraut, was in meinen Augen altersentsprechend war. In der ersten Klasse habe ich sie abwechselnd mit anderen Kindern zur Schule begleitet. Erst langsam in der zweiten Klasse durften sie die Hälfte alleine gehen. Allerdings war der Schulweg nicht ohne, deswegen und weil ich an MS erkrankt bin, habe ich sie mit dem Auto abgeholt. Erst ab der 5. Klasse mit Fahrrad. Aber wie gesagt, der Schulweg ist auch sehr gefährlich. Ansonsten, wie Baumklettern oder schwimmen ausprobieren lassen, immer mit einer Hand beim Kind. Wobei ich ihnen durch meine Erkrankung viel früh beigebracht habe und sie heute mit 19 und 23 sagen: alles richtig gemacht, Mama 😉
Liebe Grüße
Caro
Eileen
Hallo Bea, ich habe zwar noch keine Kinder aber wenn ich darüber nachdenke, wie ich sie erziehen würde, würde ich wohl das gleiche tun wie du jetzt. Es erinnert mich zudem auch stark an meine eigenen Kindheit. Ich glaube allerdings, dass es bei jedem anders schwer ist. Aber wie du schon schreibst, man muss es einfach auch mal zulassen und ausprobieren.
Viele Grüße Eileen von http://www.eileens-good-vibes.de
Marion
Ich finde es gut! Kinder müssen sich selbst entfalten – natürlich unter elterlicher Kontrolle. Wir haben schon genug Helikopter-Eltern geschädigten Nachwuchs in dieser Welt.
Who is Mocca?
Ich glaube auch, dass man Kindern einigen zutrauen kann und auch sollte. Ein Auge darauf zu haben muss natürlich schon auch sein, aber übervorsichtig wäre ich wahrscheinlich auch nicht. Zumindest bin ich auch so erzogen worden! 🙂
Liebe Grüße,
Verena von whoismocca.com und thepawsometyroleans.com
Carry
Bisher habe ich noch keine Kinder, aber wie vermutlich viele nehme ich mir vor, alles anders zu machen,als meine Eltern. Irgendwie kann man deren Entscheidungen doch nie nachvollziehen, als Erwachsene jedoch im Nachhinein öfter. Mal sehen was die Zukunft bringt 😀
Mamabeasblog
Lies mal den Beitrag, den ich verlinkt hatte in meinem Beitrag (der Ursprung der Blogparade). Da sind beide Eltern blind. Ich denke, da sieht man gut, was man den Kindern schon zumuten kann. Du hast alles richtig gemacht.
Mamabeasblog
Ja, das Einengen ist echt schlimm.
Mamabeasblog
Du hast Hunde… wer Hunde erziehen kann, kann auch Kinder erziehen. Da ist echt was dran.
Mamabeasblog
Du wirst eine fantastische Mama, das weiß ich jetzt schon, liebe Carry!
Avaganza
Liebe Bea,
also ich gebe dir recht – ich denke auch dass es für Kinder wichtig ist Dinge selbst auszuprobieren. Ich bin da eigentlich ziemlich entspannt. Bei uns ist es eher mein Mann der die Kinder sehr beschützen möchte und Angst hat, dass etwas ins Auge geht ;-).
Lg
Verena
Sweetazaleea
Danke dass sind sehr hilfreiche Tipps.
Ich bin mal gespannt wie ich sein werde wenn ich Kinder habe.
Es ist gut dass du dir die Zeit für deine Kinder nimmst und man sieht du bist ein geduldiger Mensch.
Sarah
Hach, so schön und wertschätzend geschrieben. Bin ja noch keine Mami, erinnere mich aber sehr gern an deine Worte zurück, wenn’s soweit ist 🙂 Ich finde zulassen und ausprobieren lassen auch super wichtig. Kinder brauchen einfach Raum zur Selbstentfaltung 🙂
Liebst,
Sarah
Busymamawio
Ein sehr interessanter Ansatz! Meine große wird diesen Sommer 6 und kommt zur Schule. Zum Glück wohnen wir quasi gegenüber, so werde ich sie guten Gewissens laufen lassen können. Ums Haus rum darf sie seit ein paar Monaten alleine spielen, ich habe von der Wohnung aus aber immer ein Auge drauf.
Meine hat zwar kein ADHS aber auch sie ist manchmal verträumt oder sehr vertieft in ihr spiel. Da kann ich noch nicht ganz los lassen. Außerdem wohnen wir direkt in der stadtmitte, während ich in einem kleinen Dorf aufgewachsen bin.
Viele Grüße
Wioleta von http://www.busymama.de