
Ich gehe nicht mit der Mode – sie geht den gleichen Weg wie ich!
Die selbstsichere Frau verwischt nicht den Unterschied zwischen Mann und Frau – sie betont ihn. (Coco Chanel)
Ich hab mich mal wieder unter die Menschheit gewagt… nee, nicht wie immer, mit Sonnenbrille und keine Augen für andere. Sondern mit offenem Blick. Was meinen Blick geöffnet hat? Lest hier…Ganz sicher die sozialen Medien. Denn ich schaue mir gerne schöne Bilder an, schöne Menschen, schöne Blogs. Mode-Blogs, warum auch nicht??
Ich selbst bin als ein typisches Mädchen aufgewachsen.
Ich trug viel Kleidchen, Röckchen, Strickjäckchen, Sandalen, Lackschuhen, Stiefelchen. Dazu hatte ich lange Haare und wenn meine Mama mir die Nägel lackierte – das war das Größte für mich!
Später, als ich selbst für meine Garderobe zuständig war, füllte weiterhin sehr weibliche Mode den Schrank. Nicht viel – dafür aber exklusiv. Es war immer schwer für mich etwas zu finden was bezahlbar war und passte – ich hatte Size Zero.
Und dann kam der Wandel, den die meissten Frauen umwirft: Ich bekam Kinder! Für die Schwangerschaften hatte ich nicht viel anzuziehen, denn man ist ja nicht lange schwanger. Zumindest nicht, wenn man die Monate abzieht, in denen man noch nichts sieht. Danach hatte ich nicht mehr Size Zero – und musste ersteinmal auffüllen.
Dann kam die Falle, in die die meisten tappen:
Ich bin ja zu Hause, hab eh nur wenig Zeit, bin viel müde, da reichen doch bequeme Sachen. Schminke wird auch überbewertet. Fingernägel? Ach, die… Haare? Gehen noch, hab ich erst vor 6 Monaten gefärbt, muss reichen. Einer meiner Lieblingssprüche, den ich ständig hörte, war: „Ich bin ja weg vom Heiratsmarkt! Wozu schmücken? Mein Mann liebt mich wie ich bin!“ Auch schön: „Unsere Beziehung ist schon viel tiefer, viel inniger, wir brauchen keinen Sex mehr! Wir befinden uns auf einer viel tieferen Ebene der Liebe!“ Ja neeeee, is klar! Der Alte fasst Dich nicht mehr an, weil… guck in den Spiegel!
Aber: Lieber Gott, erhalte mir die guten Ausreden! Denn die Kinder werden größer, fangen an, durchzuschlafen, können auch mal auswärts schlafen oder ein Babysitter übernimmt mal, und dann… dann gehen Mama und Papa aus! Oder sie nehmen die Kinder mit. Wie bei meiner Begegnung, von der ich ja hier berichte.
Denn – ich hatte die Augen offen. Ich, die die Mode wieder zurückfand weil sie einfach nicht nur Mama sein wollte. Weil sie auch Frau sein wollte, begehrenswert. Auch wenn ich die Kinder dabei habe – muss ich ja nicht aussehen als wäre ich gerade aus dem Bett aufgestanden. Das Budget ist nicht mehr groß für MEINE Garderobe. Denn die meiner Kinder steht im Vordergrund.
Trotzdem findet sich immer etwas – bisschen umschauen vorrausgesetzt, günstig und schick. Nicht billig.
„Billig ist Mode nie, billig sind Menschen.“
Ein Spruch von Karl Lagerfeld. Die Kleiderschränke meiner Jungs sind gut gefüllt, auch mit schönen Sachen, Hemd und Sakko ist ein Muss für meine kleinen Dressmen, allerdings hab ich ihnen das nicht beigebracht. Das wollten sie von alleine. Vielleicht sehen sie, dass Mama und Papa sich auch zurecht machen. Und nun gilt es ihnen beizubringen, welche Garderobe für welche Gelegenheit passt.
Ich hab ja ne Weile gebraucht, meinen Stil zu finden. Natürlich finde ich immer mal wieder etwas was mir gefällt und meinen Stil verändert. Aber insgesamt bin ich ganz zufrieden. Ich gehe nicht mit der Mode – die Mode geht manchmal einfach den gleichen Weg wie ich!
Und da gehe ich in eine Menschenmenge in der die Menschen scheinbar nicht ihren Stil gefunden haben. Alle! Klar kann man von Teenagern nicht erwarten, dass sie sich gefunden haben – ihre Suche beginnt ja erst. Aber… ehrlich! Abgeplätterter Nagellack auf einem großen Volksfest? Die letzten Turnschuhe, die sie in der Ecke ihres Kleiderschranks gefunden haben müssen?? Wieso lassen deren Mütter das zu??? Sie sehen aus, wie ihre Mütter, als hätten sie aufgegeben!
08/15,
ich nenne es nicht Mode, ich nenne es Kleidung. 08/15 Kleidung. Schlabberpulli, Schuhe, die ich allerhöchstens zum Gassi gehen anziehen würde. Oder in den Reitstall. Zum Misten. Jeans, die nicht passen. Schlabberig oder zu eng – ist beides dabei. Auch ganz vorn: Die Jogginghose. Mir klangen wieder Karl Lagerfelds Worte in den Ohren: „Wer eine Jogginghose trägt, hat die Kontrolle über sein Leben verloren!“
Okay, ich trage auch Jogginghosen. Wenn ich Sport mache. Oder mit den Kindern auf dem Boden Lego baue. Oder abends auf dem Sofa. Auch sonntags kann man mich mal mit Jogginghosen vorfinden. Aber wenn ich auf ein Fest gehe…. was ist nur mit unserer Gesellschaft passiert? Wofür arbeiten sich die Modeblogger so den Allerwertesten ab? Dafür, dass man so rumläuft?
Ich überlegte nach dieser Erfahrung woran es liegen könnte. Die Modeblogger sind oft eher jung und schön, schlank und eher unerreichbar, die Mode schon exklusiv. Vielleicht soll ich mal ein Low-Budget-Modeblogbeitrag bringen? Ich bin über 40, habe Kinder und mag Mode. Allerdings meinen eigenen Style. Und am Besten Low Budget. Lasst Euch also überraschen… vielleicht mache ich es wirklich! Bis dahin? Schaue ich mir die Menschen an – und werde wohl immer mehr in meiner Meinung bestärkt! Es ist nicht nur die Kleidung – aber fangen wir einfach mal damit an…
Eure Bea.

2 Kommentare
L❤ebe was ist
ein cooler Beitrag liebe Bea! Coco hatte eben total Recht …
vl unterscheide ich persönlich mich aber auch von anderen Modebloggern, weil ich inzwischen meinen Kleidungsstil mit einer Capsule Collection bestreite – eine etwas andere und v.a. nachhaltigere Art sich zu kleiden … Billig-Schlabberpullis gibt es da also nur, wenn ich den unglaiblich liebe 😉
liebste Grüße auch,
❤ Tina von http://www.liebewasist.com
mamabeaslittleblog
Liebe Tina, ich mag Deinen Style so so gerne. Er ist nicht typisch für Modeblogger, er ist authentisch! Ich schau so gerne bei Dir auf Deinem Blog.
LG, Bea.