Ich - Lola Montez; Beitragsbild
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Ich – Lola Montez

Ich – Lola Montez ist eine weitere Folge von meiner Reihe „Nachts im Museum„. Ich begab mich mal wieder nach Speyer, um mehr über die Geschichte von König Ludwig dem I. zu erfahren. Das historische Museum der Pfalz in Speyer lud zu einem ganz besonderen Bloggerevent ein – und ließ mich eine Reise in die Geschichte machen – und mich in die Rolle von Flamenco Tänzerin Lola Montez schlüpfen! Viel Spaß beim Lesen und zuhören.

Dieser Beitrag enthält Werbung/ von Herzen!

Ich – Lola Montez

Ja ja, ich weiß! Eigentlich bin ich ja keine Spanierin! Aber psssst – einfach niemanden erzählen, dann wird es schon klappen!

Ich bin in Irland geboren, musste aber meine Kindheit in England auf einem Mädchenpensionat verbringen. Als ich Teenager war, fiel meiner Mutter wieder ein, dass es mich gab und wollte mich mit einem 64-jährigen alten Knacker verheiraten, weil der Kohle hatte! Ganz toll ausgedacht, liebe Frau Mama! Aber nicht mit mir!!!

Ich - Lola Montez

Ich war noch jung, die Welt stand mir offen – aber in einer Zeit, in der Frauen nicht das Geringste wert waren, keine eigene Meinung zu haben brauchten und auch sonst eher ein schönes, schmuckes Nebenbeiwerk waren, war das Ablehnen dieser Heirat nicht ganz so einfach, wie man es sich vielleicht vorstellt! Deshalb floh ich mit Thomas James, einem jungen, aber sehr schicken Offizier und heiratete diesen. Ich wurde leider mit ihm nicht glücklich und verließ ihn mit 19 Jahren. Ich verliebte mich schnell wieder, weshalb Thomas die Scheidung einreichte – in einer Zeit wie dieser, in der das nicht schicklich für eine junge Frau war, geschieden zu sein! Es glich eher einer Enthauptung! Ich durfte nicht noch einmal heiraten, solange mein Ex-Ehemann noch lebte!

Ich war also gezwungen, mich neu zu erfinden und erfand die Rolle der „Maria de los Dolores Porrys y Montez, kurz: Lola Montez„. Dafür hatte ich extra Tanzunterricht genommen und etwas spanisch gelernt. Das Tanzen machte mir große Freude, so schlüpfte ich also in die Rolle einer Flamenco Tänzerin!

Ich - Lola Montez; Flamenco Workshop
© Historisches Museum der Pfalz

Ich kam danach viel herum, aber die große Liebe – die fand ich nicht! Ich fand auch nicht die Stadt, in der ich leben wollte. Oder besser gesagt: Die mich wollte! Irgendwie konnte keiner mit einer wie mir, einer lebenslustigen Krawalltante, etwas anfangen, meine Art, die einfach meiner Zeit voraus war, wurde eher verachtet. Immer den Kopf hochtragend versuchte ich die Fesseln des Frauenideals zu sprengen, um mich auf Augenhöhe mit den Männern zu messen. Dem starken Geschlecht habe ich überall den Fehdehandschuh hingeworfen!

Bei einer Audienz in München beim König lernte ich Ludwig den I. kennen, indem ich ihm vortanzte. Ludwig der I. war 60 Jahre, Monarch. Und der fand mich ganz toll, das konnte ich ihm ja nicht verübeln!

Ich - Lola Montez; interaktives Buch
Ich - Lola Montez; interaktives Buch

Dieser Ludwig, der gerne auch Luis genannt wird! Durch ihn entstand das Oktoberfest in München, Bayern und viele andere Ortsnamen wie Speyer erhielten ein „y“! Er liebte die Pfalz so sehr, seine Heimat! Gegen Frankreich ließ er Trotzbauten errichten, hegte er einen regelrechten Groll! Literatur, Poesie und schöne Frauen! Was für ein Mann!

Ich - Lola Montez; Brief Ludwigs i zu y in Bayern
Durch diesen Erlass wurde die einheitliche Schreibweise Bayerns festgelegt: aus i wurde y.

Völlig verliebt hat der Kerl sich in mich! Und ließ es sich nicht nehmen, mir eine Villa und eine Leibrente zukommen zu lassen, ebenso hat er sein Testament für mich geändert. Nun ja, seine Gattin wird darüber nicht glücklich gewesen sein, aber der König hat nun mal das Sagen und seine Frau war wie alle anderen Frauen: Zurückhaltend und still! Beiwerk! Nicht wie ich!

Ich - Lola Montez
Pepita de Oliva, echte Tänzerin aus Spanien

Naja, und dass mein Geliebter mich mit Geld und Geschenken verwöhnte, gefiel den Menschen in München nicht. Er erhob mich sogar in den Adelsstand, womit ich die Gräfin von Landsfeld wurde. Auch das gefiel den Münchnern nicht! Ständig bewarfen sie mich mit Pferdeäpfeln und Beleidigungen. Aber – ha! So schnell zwingt man keine Lola Montez in die Knie! Selbst als sie mir Steine durch die Fenster warfen, konnte ich nur lachen und bewarf meine Feinde selbst!

Irgendwann hatte das Volk dann wohl keine Lust mehr, noch länger zu warten und schritt selbst zur Tat, indem es mich aus der Stadt brachte. Ich startete noch einige Versuche, wieder zu meinem Geliebten zurückzukehren, indem ich mich verkleidete, musste aber doch aufgeben. Meine Briefe, die ich mit dem König wechselte, wurden immer fordernder – ich wohnte schließlich in der Schweiz, da ist alles etwas teurer. Unsere Briefe, ja, die schrieben wir immer in Spanisch, oder glaubte ich das! Es war wohl eher ein Mischmasch aus verschiedenen Sprachen – aber es war die Sprache unserer Herzen!

Nachdem ich noch einmal geheiratet habe, war Ludwig not so amused! Aber hey – ich war doch noch sehr jung! Ich lebte doch nicht im Zölibat! Dass dieser es allerdings nur auf mein Geld abgesehen hatte, konnte ich doch vorher nicht wissen! Von ihm beklaut und von Ludwig kein Geld mehr erwartend musste ich wieder neu starten:

Ich ging in die USA! Hier versuchte ich mein Glück als Autorin, Schauspielerin und Vortragsreisende! Bei meinen Stücken spielte ich selbst die Hauptrolle. Das war ein Spaß!

Nachdem ich mich von der Bühne verabschiedete schrieb ich weiter Bücher und Schönheitsratgeber, verdiente mein Geld mit Lesungen und verstarb mit 39 Jahren an einer Lungenentzündung!

Ich hatte so viel erlebt, es hätte für mehrere Leben gereicht!

Ich – Lola Montez

Wer mir schon länger folgt oder meinem Blog, der/ die weiß, dass ich Bloggerevents feiere! Da es aber keine mehr in meiner Nähe gibt, bin ich schon sehr traurig! Umso mehr feiere ich das Historische Museum in Speyer, das sich trotz Corona-Niederschlägen wieder aufgerappelt hat und uns Blogger und Instagrammer zu schätzen weiß! Ich bin da echt sehr dankbar für!

Angesicht zu Angesicht
Hier steht @wandercroissant Angesicht zu Angesicht mit einem anderen Monarchen! © Historisches Museum der Pfalz

Dieses mal geht es – wie man vielleicht erraten kann – um die Ausstellung König Ludwig I. – Sehnsucht Pfalz, die bis 01.09.2024 noch zu besuchen ist. Ihr erfahrt alles über König Ludwig I., der in der Pfalz aufgewachsen ist und dort verwurzelt war. Er gründete Ludwigshafen (wie man ja am Namen erkennt) und viele andere historische Orte, die man heute noch besuchen kann. Es ist Geschichte, wie ich sie nicht kannte, aber wieder so locker und toll aufbereitet, dass ich, die in der Schule in Geschichte regelmäßig ihren Tagträumen nachhing, sogar Gefallen dran finde!

Ich - Lola Montez; Königinnensessel der Therese
Der Königinnensessel der Therese

Neben Kunstwerken aus dem 18. und 19. Jahrhundert bieten Auszüge aus Ludwigs selbstverfassten Gedichten und zeitgenössischen Briefwechseln einen ganz privaten Einblick in die Lebenswelt des besonderen Monarchen. Denn er war außergewöhnlich – ebenso außergewöhnlich waren seine Vorlieben!

Ludwigs Galerie der schönen Frauen
König Ludwigs Galerie der schönen Frauen!

Mediale Angebote und die Möglichkeit, ein Kostüm auszuprobieren, runden die Ausstellung ab und bieten die Möglichkeit, selbst in die Regierungszeit Ludwigs I. einzutauchen.

Beim Bloggerevent durfte ich in die Rolle der Lola Montez schlüpfen, in dem ich bei einem Flamenco-Workshop mitmachen durfte!

Ich - Lola Montez; Flamenco Workshop
© Historisches Museum der Pfalz

Nach einer Führung durch die Ausstellung durften wir bei einer szenischen Lesung aus dem Briefwechsel zwischen König Ludwig I. und Lola Montez der Jugendtheatergruppe Mannheim e.V. „Letzte Nacht träumte ich von Dir“ beiwohnen.

© Historisches Museum der Pfalz; Führung durch die Ausstellung
Durch die Ausstellung führte uns Prof. Dr. Alexander Schubert
Letzte Nacht träumte ich von Dir; Lesung
Tolle Lesung! Super inszeniert!

Ein Tag voller Ereignisse!

Nach der Lesung traten wir Instagrammer/Blogger und das Team vom Historischen Museum der Pfalz in Speyer gemeinsam bei einer Kundgebung gegen Rechts am Dom an und zeigten so ganz klar unseren Standpunkt!

Ich als Katharina Rosa Botzaris
Mein Meme als Katharina Rosa Botzaris – Du willst auch so ein tolles Bild von Dir? Dann gehe in die Ausstellung!

Danach ließen wir gemeinsam den Tag bei leckeren Häppchen und tollen Gesprächen ausklingen.

Ich bedanke mich beim Team des Museums, dass ich bei diesem Event teilnehmen durfte und hoffe, dass ihnen mein „etwas anderer“ Beitrag gefällt!

P.S.: Hier gehts zum letzten Bloggerevent „We love Playmobil„, die Ausstellung ist noch aktuell und kann noch bis zum 1509.24 besucht werden.

Ich - Lola Montez; Gruppenfoto aller Teilnehmer
© Historisches Museum der Pfalz

Die Teilnehmenden:


@heimatliebe.284

@collage_gallery_speyer
@wandercroissant

@jolinaswelt
@hummel_316
@andychen_on_tour
@quadratverliebt

@sternundberg

@2plus4sindwir

@polkadotstraveltheworld

@dagmareckhardt

7 Kommentare

  • Historisches Museum der Pfalz Speyer

    Liebe Bea, vielen, vielen Dank!
    Der Blogbeitrag ist wunderbar!
    Freut uns sehr, dass Dir unser Bloggerevent gefallen hat und vielen Dank, dass Du auch dieses Mal wieder dabei warst 😀

    Bis zum nächsten Mal,
    Dein Social Media-Team des HMPSpeyer

  • Vici

    Ist auf alle Fälle eine interessante Geschichte! Und es klingt nach einem wirklich interessanten Nachmittag. 🙂 Wünschte, dass es solche Events auch in meiner Nähe geben würde.

    LG,
    Vici

  • Jana

    Ich war bisher einmal auf einem Bloggerevent, auf dem lecker gekocht wurde! Aber so ein historisch angehauchtes Event wäre ja auch was für mich! Vor allem mit den tollen Möglichkeiten, die man da hat! Tanzen, Kostüm anprobieren, all die hübschen Damen bewundern! Echt klasse! Klingt nach einem gelungenen Tag! Und dass Ihr im Anschluss auf der Demo wart, finde ich noch viel besser!

    LG Jana

  • Mo

    Oh, liebe Bea, was für ein cooles Bloggerevent und ein so toller Beitrag. Da bin ich glatt ein bisschen neidisch. Ich liebe ja Geschichte und besonders historische Museen. Wie genial mal in die Rolle einer historischen Persönlichkeit zu schlüpfen. Und was für eine interessante Frau Lola gewesen ist. Unglaublich.
    Schade, dass Speyer so weit weg von mir ist. Da kann ich einen Besuch nur mit einem Urlaub verbinden.

    Liebe Grüße Mo

  • Mamabeasblog

    Falls Du das wirklich vor hast, melde Dich, dann treffen wir uns und gehen gemeinsam.

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